Ep. 24: Pinocchio und die YouTube-Coaches

Shownotes

„Reich werden in wenigen Schritten“, „Das Geheimnis des Erfolgs“, „Lassen Sie das Geld für sich arbeiten“, „Mit diesen Tricks zum Millionär werden“ – die Titel, die windige #Finanzratgeber und #Erfolgscoachs für ihre Bücher, Seminare und YouTube-Video wählen, sind verlockend. Kann es wirklich so einfach sein?
Vor allem jene, die unter beruflichem Stress und niedrigen Löhnen zu leiden haben, sind leichte Beute für Scharlatane und neoliberale Gurus, die so tun, als würde das Geld auf Bäumen wachsen und man müsse, um dies zu erkennen und zu ernten, nur sein #Mindset ändern. Versprochen wird, dass man jederzeit das „Hamsterrad“, das nur eine die eigentlichen kapitalistischen Verhältnisse verschleiernde Metapher ist, verlassen könne, um erfolgreich zu sein.
Besonders die Ideologie, wonach das Geld selbst arbeiten kann, wird vehement von vielen Influencern, Coachs sowie diversen Wirtschaftsjournalisten vertreten – in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“ erklären Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt, warum dies jedoch bloßer Unsinn ist.

Literatur und Quellen:

Carlo Collodi. Pinocchio. Diogenes. Aus dem Italienischen von Helga Legers

Karl Marx: Das Kapital. Band 3. Dietz Verlag

Jan Riks' Video:
https://www.youtube.com/watch?v=wLLYQr4H0u4&t=555s

Barbara Sofies Video:
https://www.youtube.com/watch?v=2ovkmwt0mLI&t=820s

Ihr könnt uns unterstützen - herzlichen Dank!
Paypal: https://www.paypal.me/oleundwolfgang

Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen
Betreff: Wohlstand fuer Alle
IBAN: DE67 5745 0120 0130 7996 12
BIC: MALADE51NWD

Twitter:
Ole: twitter.com/nymoen_ole
Wolfgang: twitter.com/SchmittJunior

Kommentare (3)

Strohman

Ok, das war blödsinnig. Beim Dropshopping entsteht kein Mehrwert aus dem nichts, hat auch niemand behauptet. Es geht nicht um Wohlstand für alle. Man verkauft ein Produkt für mehr, als es kostet. Die Differenz bleibt bei einem hängen. Was ist daran nicht zu verstehen? Coaches, die Coaches coachen ist auch nicht absurd. Lehrer lernten auch Pädagogik. "Das Geld für sich arbeiten lassen" - wer denkt denn wirklich, dass Geld einfach so mehr wird? Ich denke, das versteht jeder richtig (, oder nicht?). Wer eine Aktie besitzt, dem ist klar, dass dahinter ein wirtschaftendes Unternehmen steckt. Ihr sagt, das würde nicht funktionieren, das Geld würde sich nicht einfach so vermehren, nicht sprießen? Tja, die Rendite von ETFs ist nachweisbar. "von selbst vermehren" und "in Aktien investieren" ist ganz offensichtlich auch etwas anderes. Und ja, jeder sollte in Aktien investieren. Sonst arbeiten 80% der Leute für die 20% der Aktienbesitzer.

Felix

Seid ihr grundsätzlich dagegen, dass man anbieten kann Geld gegen Zinsen zu verleihen? Oder Geld zu investieren für Profitbeteiligung? (Ich schätze mal nicht.) Es macht generell Sinn für viele Leute Geld zu sparen, z.B. für Zeiten, in denen man immer noch Geld braucht, aber weniger erwirtschaften kann - Alter oder Krankheit - oder für größere Ausgaben. Andere Leute haben gute Gründe JETZT Geld auszugeben, dass sie noch nicht haben. Z.B. Ein Junger Mensch möchte Klavierkonzerte geben und hat nicht genug Geld auf dem Konto um sich ein Klavier zu kaufen. Er könnte sich das Klavier aber leisten, wenn fünf seiner Freunde etwas dazugeben, dass sie gespart haben. Wäre es nicht in Ordnung, wenn der Klavierspieler das Geld annimmt und ihnen dafür einen Teil der Gewinne aus den Konzerten zu geben? Wenn das in Ordnung ist, dann wäre es auch in Ordnung "Geld arbeiten zu lassen". Zinsen/Investitionen = "arbeitendes Geld" So sehe ich das jedenfalls. Gibt es da prinzipielle Fehler? Ist das Problem die Ungleichheit, die manche Menschen mächtiger macht als andere? Könnte man also "arbeitendes Geld" erlauben, wenn es ein genügend hohes GBE gäbe? Vielleicht könnte man auch ein Bewusstsein bei reichen Menschen schaffen, so, dass sie ihr überschüssiges Geld gleichmäßiger an alle verteilen, statt nur an ihre Kinder und Freunde. Oder man schafft irgendwie noch radikaleren Kapitalismus/Wettbewerb, dass niemand mehr reich werden kann ohne ebenso massiven Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen. Oder ist meine Gleichung einfach falsch? Ist "arbeitendes Geld" etwas anderes als Investition?

J.K.

"Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden." - Ein Gleichnis aus dem Matthäusevangelium, in welchem Jesus über die Talente spricht. Zieht man zum Verständnis die ursprüngliche Wortbedeutung des Wortes "Talent" (eine Maßeinheit für Silber) heran, so trifft es sehr gut auch auf Kapital zu. Zinsen und Dividenden und damit auch finanzielle Freiheit kann nur der bekommen, der bereits Kapital hat.

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