Ep. 138: Kommt nun die De-Globalisierung?
Shownotes
Die Sanktionen des Westens gegenüber Russland treffen Putin hart, doch möglicherweise sind sie ein Schritt in die De-Globalisierung. Zwar hat man Russland aus der Finanzinfrastruktur SWIFT ausgeschlossen, jedoch ist das System nicht alternativlos. Längst haben Russland und China eigene Bezahlsysteme geschaffen, zudem stärken diese Machtblöcke – und nicht zu vergessen: Indien – ihre Binnenwirtschaft, um von Importen aus dem Westen unabhängig zu werden.
Durch die Dollar-Hegemonie ist der Westen noch immer sehr mächtig, dies könnte sich aber auf absehbare Zeit ändern, wenn Öl-Staaten anfangen, bei Öl-Importen auch andere Währungen zu akzeptieren. Außerdem ist die Debatte um die Lieferketten neu entfacht: Durch immer häufiger auftretende Produktionsstaus denken Unternehmen mehr und mehr darüber nach, in heimischen Gefilden zu bleiben. Die Weltwirtschaft erlebt eine Regionalisierung, die jedoch wenig mit Postwachstumsidealen zu tun hat. Auch friedlicher und ökologischer wird das globale Wirtschaften auf diese Weise eher nicht.
Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“.
Literatur:
Wendy Brown: Mauern. Die neue Abschottung und der Niedergang der Souveränität, Suhrkamp.
Adam S. Posen: „The End of Globalization?“, in: https://www.foreignaffairs.com/articles/world/2022-03-17/end-globalization.
Gideon Rachman: Asiens Stunde. Krieg und Frieden im 21. Jahrhundert, Weltkiosk.
Quinn Slobodian: Globalisten. Das Ende der Imperien und die Geburt des Neoliberalismus, Suhrkamp.
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Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen
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