Literatur #9: Marion Messina - Fehlstart
Shownotes
Die Aufstiegsgesellschaft ist passé. Junge Menschen haben zwar heute besseren Zugang zu Bildung und zur Universität, jedoch führt dies keineswegs zu einem Leben mit mehr Wohlstand.
Im Gegenteil: Die Mieten sind in Städten wie Paris nahezu unbezahlbar und auch die berufliche Zukunft ist alles andere als rosig. Davon erzählt Marion Messina in ihrem Debütroman „Fehlstart“, der in Frankreich wie in Deutschland von der Kritik hochgelobt wurde.
Messina wurde 1990 in Grenoble geboren. Nach dem Abitur studierte sie Politikwissenschaften und Agrarwissenschaften und arbeitete als freie Journalistin. Häufig wurde Messina in Kritiken mit ihrem Landsmann Michel Houellebecq verglichen, wenngleich Messinas Roman keine Protagonistin aus der bürgerlichen Mitte aufweist, sondern eine prekär lebende junge Französin namens Aurélie, die ihr Studium abbricht und zum Überleben als Hostess arbeiten muss.
Mit Houellebecq verbindet Messina allerdings der bitterböse, kulturkritische Blick auf eine Gesellschaft, die pseudo-emotionalisiert vor dem Fernseher sitzt oder Produkte kauft, die sie eigentlich nicht braucht. Ob Bologna-Reform, Wohnungsnot oder prekäre Arbeitsverhältnisse – „Fehlstart“ erzählt von einer Gegenwart, in der es wenig Hoffnung auf Besserung gibt.
In der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“-Literatur sprechen Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt über diesen erstaunlichen Debütroman.
Literatur:
Marion Messina: Fehlstart, Hanser.
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Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen
Betreff: Wohlstand fuer Alle
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