Literatur #14: Catherine Gore – Der Geldverleiher
Shownotes
Kaum jemand kennt heute noch die Autorin Catherine Gore. Dabei war die Engländerin im 19. Jahrhundert äußerst populär, so sehr sogar, dass der junge Theodor Fontane, der damals noch als Apothekergehilfe arbeitete, auf einen Roman von Gore aufmerksam wurde: Von „Der Geldverleiher“ war Fontane derart fasziniert, dass er eine Übersetzung des Werks in der Hoffnung anfertigte, sie gewinnbringend verkaufen zu können.
Aber deutsche Verlage reagierten reserviert, sodass die Übersetzung für die nächsten 180 Jahre in Archiven zubrachte, bis sie nun in der „Anderen Bibliothek“ erstmals erschienen ist. „Der Geldverleiher“ ist ein Gesellschaftsroman, in dessen Mittelpunkt die aristokratische Gesellschaft steht, die sich immer weiter verschulden muss, um ihren luxuriösen Lebensstil halten zu können. Davon profitiert der vermeintlich jüdische Geldverleiher A. O., der immer wieder den tiefsitzenden Antisemitismus der feinen Gesellschaft zu spüren bekommt. A. O. entschließt sich zu einer beinahe alttestamentarischen Racheaktion an der High-Society.
Gore analysiert in diesem Gesellschaftsroman den Antisemitismus der Aristokraten und die neue kapitalistische Wirtschaftsordnung. Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neuen Folge von „Wohlstand für Alle“-Literatur.
Literatur:
Catherine Gore: Der Geldverleiher. Ein viktorianischer Roman, Die Andere Bibliothek. https://www.die-andere-bibliothek.de/Extradrucke/Der-Geldverleiher::832.html
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Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen
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