Ep. 70: Lohndumping durch Trinkgeld?
Shownotes
Wenn wir im Restaurant oder Café sind, mit dem Taxi fahren oder zum Friseur gehen, zahlen wir Trinkgeld. Das ist nicht nur in Deutschland so, sondern weit über die westliche Hemisphäre hinaus ist es eine übliche Praxis. Wenngleich es einige kulturelle Unterschiede gibt. In Ländern wie Tunesien oder Ägypten ist das Zahlen von #Bakschisch beispielsweise für weitere diverse Dienstleistungen obligatorisch.
Während in deutschsprachigen Ländern etwa zehn Prozent gang und gäbe sind, erwartet man in den USA 15 bis 20 Prozent, da dort das Personal einen derart niedrigen fixen Lohn erhält, dass es auf Trinkgeld in besonderem Maße angewiesen ist. Auch in Deutschland ist – trotz #Mindestlohn – die Bezahlung in vielen Jobs, in denen Trinkgeld empfangen wird, eher mau, zudem kommen flexible Arbeitszeiten und geringe Arbeitsnehmerrechte hinzu. Auch hier werden mangelhafte Verhältnisse mit Hilfe des Trinkgeldes subventioniert.
Beim Reizthema Trinkgeld geht es jedoch nicht allein um das Ökonomische, auch soziologische und psychologische Faktoren spielen bei der Betrachtung dieser bemerkenswerten Tradition eine Rolle. In gewisser Weise scheint das Geben von Trinkgeld in einem modernen #Kapitalismus aus der Zeit gefallen zu sein. Sollte man es also abschaffen? Mehr dazu von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in einer neuen Folge von „Wohlstand für Alle“.
Literatur:
Winfried Speitkamp: Der Rest ist für Sie! Kleine Geschichte des Trinkgeldes. Reclam.
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Wolfgang M. Schmitt, Ole Nymoen
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