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Ep. 283: Wie kämpferisch ist das SPD-Programm?

Ep. 283: Wie kämpferisch ist das SPD-Programm?

59m 11s

Mit ihrem Wahlprogramm enttäuscht die SPD nicht, das hebt sie sich wahrscheinlich für später auf. Die Schuldenregel soll deutlich reformiert werden, um mehr Spielräume für Investitionen zu schaffen. Auch sollen sich die Bundesländer verschulden dürfen, was bislang nicht vorgesehen war. Zudem ist ein Deutschlandfonds in Höhe von 100 Milliarden Euro geplant.
Steuerpolitisch setzt die SPD auf eine Umverteilung, von der die unteren 95 oder gar 99 Prozent profitieren würden. Dafür aber sollen Vermögens- und Erbschaftsteuern kommen, um beispielsweise die Bildung zu finanzieren und auszubauen. Mutig und beinahe radikal ist die Forderung, Kapitalerträge nicht mehr länger mit der Abgeltungssteuer von 25...

Ep. 282: Das Wahn-Programm der FDP

Ep. 282: Das Wahn-Programm der FDP

59m 14s

Die vorgezogene Neuwahl ist vor allem der FDP-Spitze um Christian Lindner zu verdanken. Die Aktion namens D-Day sollte die Ampel-Koalition sprengen, dabei haben die Liberalen selbst einige Granatsplitter abbekommen. Der Vertrauensverlust ist hoch, selbst bei einigen Anhängern.
Jetzt will die FDP mit ihrem Wahlprogramm ohne Rücksicht auf mögliche Koalitionspartner ihre Programmatik unmissverständlich klar machen, was vor allem bedeutet: Die Schuldenbremse darf nicht angetastet werden, der EU sollen finanzpolitisch die Hände weiter gebunden werden, während man zugleich die Reichen steuerlich erheblich entlasten will und kühne Bildungsoffensiven artikuliert.
Wer sich im Programm auf die Suche nach einer Gegenfinanzierung macht, wird enttäuscht werden....

Ep. 281: Max Horkheimer über Kapitalismus und Faschismus

Ep. 281: Max Horkheimer über Kapitalismus und Faschismus

45m 0s

Auf den ersten Blick scheint der Faschismus der große Gegenpol zum Liberalismus zu sein. Die Frankfurter Schule sieht dies anders: Max Horkheimer beschreibt im Jahr 1939 in seinem Essay „Die Juden und Europa“, wie aus dem Liberalismus der Faschismus erwachsen konnte. In seinem berühmten Text findet sich auch der bekannte Satz: „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.“
Keineswegs ist die Marktwirtschaft mit ihren Konkurrenzverhältnissen das Gegenteil von autokratischer Staatsmacht, vielmehr erleben wir, wie in der Krise der Staat als ideeller Gesamtkapitalist die kapitalistische Wirtschaft lenkt, um die Profite der Kapitalisten abzusichern. Juden, die in...

Literatur #48: Marc-Uwe Kling — QualityLand

Literatur #48: Marc-Uwe Kling — QualityLand

19m 16s

Schöne neue digitale Welt: Marc-Uwe Klings „QualityLand“ ist ein satirischer Roman, der eine dystopische Zukunft beschreibt, in der Algorithmen, künstliche Intelligenzen und datenbasierte Systeme das Leben der Menschen umfassend prägen und lenken. Wünsche werden vorhergesagt, Entscheidungen automatisiert getroffen, und das gesamte Leben orientiert sich an Effizienz und Vorhersehbarkeit. Jedoch geht etwas schief: Peter Arbeitsloser, ein Maschinenverschrotter, erhält plötzlich ein Produkt zugeschickt, das er weder bestellt hat noch haben will. Selbst als man ihm beteuert, dass der Algorithmus des Online-Shops seine Wünsche genau kenne, weigert er sich, dies zu akzeptieren. Als Peter versucht, die Ware wieder umzutauschen, rennt er gegen Wände....

Ep. 280: Das Comeback der Verelendung

Ep. 280: Das Comeback der Verelendung

38m 10s

Deutschland steckt noch immer in einer Rezession, die Reallohnverluste der vergangenen Jahre sind erheblich und zusätzlich müssen wir lesen, an den Tafeln herrsche inzwischen ein solcher Andrang, dass man die Lebensmittelausgabe rationieren muss.
Bestätigt sich im Jahr 2024 allen Unkenrufen zum Trotz die sogenannte Verelendungstheorie von Karl Marx und Friedrich Engels? Auch wenn beide diesen Begriff nie verwendet haben, kann man aus ihren Analysen des Kapitalismus eine solche Theorie ableiten.
Dabei muss jedoch zwischen einer absoluten und einer relativen Verelendung unterschieden werden. Die absolute Verelendung meint, dass die Arbeiter im fortgeschrittenen Kapitalismus immer weiter herabsinken, sogar unter ihre Subsistenz fallen,...

Speakeasy #15: Mit Habeck am Küchentisch, Trumps zweite Amtszeit u. v. m.

Speakeasy #15: Mit Habeck am Küchentisch, Trumps zweite Amtszeit u. v. m.

18m 47s

Die 15. Ausgabe der Speakeasy-Bar findet zunächst am Küchentisch mit Robert Habeck statt und mit der Frage, was wir dem Kanzlerkandidaten der Grünen sagen würden. Danach diskutieren wir über die Vor- und Nachteile von Teilzeit und über die Probleme einer Ökonomie, die ganz ohne Markt auskommen will. Weiter versuchen wir die Krise in den Geisteswissenschaften zu erklären und verraten, ob wir einem Marxisten davon abraten würden, Lehrer zu werden. Außerdem geht es um Musik im Fitnessstudio und unsere Lieblingsmaler - u.v.m. von Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt in der neue Folge der Speakeasy-Bar.

Unsere Zusatzinhalte könnt ihr bei Apple...

Ep. 279: Der CEO-Mord und das Gesundheitssystem der USA

Ep. 279: Der CEO-Mord und das Gesundheitssystem der USA

53m 20s

Vergangene Woche wurde Brian Thompson, der 50-jährige CEO von UnitedHealthcare, vor einem Hotel in New York City erschossen. Wie Ermittlungen ergaben, steckt dahinter mutmaßlich der 26-jährige Luigi Mangione, der in einer McDonald's-Filiale in Pennsylvania festgenommen wurde.
Es scheint eine politische Tat zu sein: Am Tatort entdeckte man Patronenhülsen mit den eingravierten Worten "deny, defend, depose", was auf das Vorgehen von Versicherungen hinweist, mit denen Kunden geprellt und Profite maximiert werden. Im Netz gibt es jedenfalls keine Beileidsbekundungen, stattdessen lachende Smileys und schwarzhumorige Memes. Auch seriöse Journalisten rechtfertigen zwar nicht die Gewalt, aber sie verweisen auf ein mörderisches Versicherungssystem, das Menschen...

Ep. 278: Frankfurter Schule: Wir diskutieren über Herbert Marcuse!

Ep. 278: Frankfurter Schule: Wir diskutieren über Herbert Marcuse!

71m 12s

Wir beginnen eine kleine Reihe zur Frankfurter Schule: Dabei geht es uns um die ökonomischen Aspekte der Werke. Den Anfang macht der Denker, der wie kein anderer in der Frankfurter Schule die Nähe zu Protestbewegungen und Studentenrevolte suchte, der mit seinen Schriften direkt interveniert hat und auf eine reale Revolution hoffte: Herbert Marcuse ist keiner, der sich im Ohrensessel zurücklehnte, sondern sich während der 1960er-Jahre weiter radikalisierte. Davon zeugt eine seiner berühmtesten Schriften, die den schlichten Titel „Versuch über die Befreiung“ trägt. Darin setzt sich Marcuse mit dem herrschenden korporativen Kapitalismus auseinander und versucht, Studentenbewegung, Bürgerrechtsproteste, den Aufstand in der...

Literatur 47: Hans Fallada – Kleiner Mann - was nun?

Literatur 47: Hans Fallada – Kleiner Mann - was nun?

15m 1s

Hans Fallada wurde im 21. Jahrhundert wiederentdeckt: Sein Widerstandsroman „Jeder stirbt für sich allein“ verkaufte sich Millionen Mal im Ausland. Auch in Deutschland hat vor über einem Jahrzehnt die große Fallada-Renaissance begonnen. Der Aufbau-Verlag hat beispielsweise „Kleiner Mann – was nun?“ in der Originalfassung veröffentlicht. Der Angestelltenroman erzählt die Geschichte des Paars Pinneberg und Lämmchen, das während der Wirtschaftskrise Ende der 1920er-Jahre in der Weimarer Republik von täglichen Existenzängsten umgeben ist. Politische Bewegungen liefern sich Straßenkämpfe, die wirtschaftliche Not und die Arbeitslosigkeit wachsen, und dennoch suchen die beiden, die ein Kind erwarten, nach ein wenig Glück. Fallada hatte 1930 Siegfried...

Ep. 277: Die Frau und der Realsozialismus

Ep. 277: Die Frau und der Realsozialismus

48m 4s

Das geteilte Deutschland brachte eine Ungleichzeitigkeit auch bei der Emanzipation der Frau mit sich: Während in der BRD in den 1950er-Jahren das Alleinernährer-Modell verfochten wurde und damit die Frau in die häusliche Sphäre gedrängt wurde und der Mann draußen das Geld verdiente, vollzog sich in der DDR schon aufgrund von wirtschaftlicher Not die Emanzipation wesentlich rascher.
Jede Hand wurde für den Aufbau einer einigermaßen funktionierenden Volkswirtschaft gebracht. Ein konservatives Modell hätte die DDR noch weiter zurückgeworfen. Frauen in Ost-Deutschland nahmen am Erwerbsleben folglich oft gleichberechtigt zu den Männern teil, jedoch gab es auch weiterhin patriarchale Strukturen, was sich vor allem...

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